Tunnellüftungen
Eine konstante Emission eines Tracergases ermöglicht die Messung des Luftvolumenstroms in einem Tunnel. Aufgrund des sehr niedrigen Messbereiches im ppt bis ppb-Bereich sind auch bei großen Volumenströmen nur sehr geringe Mengen an Tracergas freizusetzen.
So würde sich bei einer Injektionsrate von nur 10 ml/min bei einem Volumenstrom von 300.000 m³/h ein Konzentrationswert von 2 ppb einstellen.
Die Injektion mehrerer verschiedener Tracergase ermöglich die gleichzeitige Erfassung mehrerer Volumenströme, z.B. bei Lüftungssystemen mit Absaugung mit oder ohne Zuluft.
Für die folgenden Fragestellungen ist die Tracergasmethodik den klassischen Volumenstrommessmethoden wie Staurohr, Flügel- oder Thermoanemometer in Genauigkeit und Aufwand deutlich überlegen. Außerdem können die Messungen bei laufendem Betrieb durchgeführt werden. Ebenso sind auch Langzeitmessungen bei sehr geringem Tracergaseinsatz leicht möglich.
Folgende typische Themen lassen sich quantitativ abklären:
- Bei natürlicher Tunnellüftung Untersuchung des Einflusses von Druckwirkung des Verkehrs, von Druckwirkungen infolge Temperaturschwankungen und von meteorologischen Druckdifferenzen zwischen Portalen auf den Volumenstrom im Fahrraum
- Messung von Luftkurzschlüssen zwischen zwei Tunnelröhrenenden
- Messung der lokalen Immission der Tunnelluft auf die Umgebung vor den Portalen
- Validierung der richtigen Sensorplatzierung zur Ventilator- und Abluftklappensteuerung
- Untersuchung der Integrität der Fluchtwege
- Validierung der Berechnungsannahmen der Lüftungsdimensionierung
- Untersuchung der Gasausbreitung im Brandfall
- Simulation verschiedener Ereignisse und Messung der Auswirkungen auf die Luftströmung